Standort
Der Standort der Blühwiese 2024 befindet sich gegenüber der Adresse
Iburger Straße 29, 49196 Bad Laer
und
52°06'42.8"N 8°04'47.5"E
Es sind insgesamt 10245 m² zusammen gekommen. Ihr seid herzlich eingeladen einmal persönlich vorbeizukommen.
Warum Pate werden?
Die Idee ist ein Stück Land aus der intensiven Bewirtschaftung unseres Betriebes herauszunehmen. Wir produzieren damit also kein Viehfutter. Das heißt, es wird dort keine Gülle ausgebracht, kein Pflanzenschutz oder Dünger eingesetzt. Dieses Stück Land macht eine Pause und steht der Natur mit all ihren Bewohnern für ein Jahr wieder zur Verfügung. Dies können wir aber nur mit eurer Hilfe schaffen! Mit eurer Patenschaft unterstützt ihr finanziell Saatgut, Aussaat, Ausfall, usw.
Wir bekommen keine Subventionen für das Anlegen der Blühwiese.
Insektensterben
Das Insektensterben nimmt zu. Zu diesem Urteil kommen verschiedene Studien. Die 2017 veröffentlichte Studie von Hallmann et al. spricht von einem Rückgang um 75% der Biomasse fliegender Insekten über die letzten 27 Jahre. Weitere Untersuchungen, wie die von Seibold et al. (2019), zeigen ähnliche Ergebnisse. Die Biomasse und die Biodiversität nehmen ab, sodass einige Insekten schon vom Aussterben bedroht sind.
Ist das schlimm?
Ja, die Insekten gehören zu dem Lebenskreislauf dazu. Sie haben vielfältige nützliche Fähigkeiten und besonders das Bestäuben von vielen Obst- und Gemüsesorten ist von großer Bedeutung.
Mögliche Ursachen für das Insektensterben sind vielfältig und ihr genauer Einfluss ist bislang noch nicht erforscht. Aber wahrscheinlich haben folgende Faktoren einen größeren Einfluss:
- Der Klimawandel mit seinen milderen Wintern verursacht leichteren Befall von Krankheiten, außerdem müssen sich Insekten auf neue Vegetation und andere wetterbedingte Zeitabläufe anpassen.
- Die Lichtverschmutzung gefährdet besonders die nachtaktiven Insekten.
- Zunahme der intensiven Landwirtschaft. Diese wird gefördert durch niedrige Preise im Supermarkt, erhöhtem Flächendruck durch Biogasanlagen und der Versiegelung von Flächen durch Straßen- und Gebäudebau.
- Verwendung von Pflanzenschutzmitteln durch Landwirtschaft und Privatgebrauch. Die Anforderungen sind aber deutlich erhöht worden. Pflanzenschutzmittel werden nach ihrer Bienengefährlichkeit eingestuft. Der Landwirt verdünnt die Mittel stark und bringt sie meistens gegen Abend aus, da es windstiller ist und die Bienen nicht mehr so aktiv sind.
Blühwiese als CO2 Speicher
Nicht nur Wälder sondern auch Felder können CO2 speichern, somit hat die Landwirtschaft einen klaren Vorteil im Vergleich zu anderen Industriezweigen. Sie stößt nicht nur CO2 aus, sondern kann ihn auch auf natürliche Weise wieder binden.
Landwirtschaftlich genutzte Flächen speichern im Boden immer auch CO2, wobei Wiesen und Weiden doppelt so viel CO2 speichern wie ein Acker. Dabei ist es wichtig, dass sich Humus im Boden bildet. Deshalb schneiden wir in diesem Projekt die entstandene Biomasse nicht einfach ab, sondern arbeiten sie in den Boden ein.
1. Die Samen werden gesät. Mit Hilfe der Fotosynthese nehmen die Pflanzen CO2 aus der Luft auf und bildet daraus die Pflanzenmasse.
2. Im Winter sterben die Pflanzen ab. Das aus der Luft gebundene CO2 bleibt jedoch erhalten.
3. Nach dem Winter zerkleinern wir die Biomasse und arbeitet sie in der oberen Bodenschicht ein. So entsteht aus unserer Blühwiese neuer Humus im Boden, der CO2 dauerhaft speichert
Die Mischung macht's
Auf unserem Stück Blühwiese 2021 haben wir eine spezielle Blühmischung gesät. Die Mischung besteht aus Felderbse, Sommerwicke, Serradella, Alexandrinerklee, Buchweizen, Persischer Klee, Ramtillkraut, Sonnenblumen, Phacelia, Senf, Ölrettich, Leindotter, Rotklee, Dill und Lupinen. So entsteht eine bunte Vielfalt mit weißen, rosa, lila, roten und gelben Blüten, die den ganzen Sommer zu verschiedenen Zeit blühen.
Diese bunte und summende Bluehvielfalt möchten wir im nächsten Jahr 2022 gerne auf 25 000 m² erweitern. Die Fläche wäre dann so groß wie 3,5 Fußballfelder. Ein toller Ort für Tiere und Insekten!
Bewohner der Wiesen
Die Blühwiese bietet vielen Tieren einen Rückzugsort.
Besonders wenn andere Wiesen gemäht werden oder Äcker geerntet, bleibt hier die Blühwiese stehen. So haben nicht nur Bienen und Insekten ein Zuhause, sondern es entsteht auch für viele andere Tiere, wie z.B. Hasen, Fasane und Rehwild, ein geschützer Raum. Wir lassen die Blühwiese über den Winter stehen, damit der Rückzugsort möglichst lange besteht.
Quellen
- HallmannCA, Sorg M, Jongejans E etal., More than 75 percent decline over 27 years in total flying insect biomass in protected areas. PLoS one 2017, 12(10): e0185809.
- Seibold et al., Arthropod decline in grasslands and forests is associated with landscape-level drivers, Nature 2019, Vol 574, 671-673.
- Hofconnect, Wochenblatt, Lass uns reden über… Ackerbau und Umwelt, Landwirtschaftsverlag GmbH 2021.
- [4] https://www.quarks.de/umwelt/tierwelt/darum-ist-das-insektensterben-ein-echtes-problem/ (12.08.2021, 20.57 Uhr)
- https://www.bund.net/themen/tiere-pflanzen/tiere/insekten/bedrohung/ (12.08.2021, 20.57 Uhr)
- https://www.landwirtschaft.de/diskussion-und-dialog/umwelt/insektensterben-in-deutschland (12.08.2021, 20.57 Uhr)
- https://www.agrarheute.com/management/betriebsfuehrung/co2-bilanzen-agrarboden-klima-schuetzt-554240 (16.08.2021, 19.14 Uhr)
- https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-verstehen/wie-funktioniert-landwirtschaft-heute/wie-viel-co2-binden-landwirtschaftliche-boeden (16.08.2021, 19.14 Uhr)